Bundesweites Fokusgruppentreffen in Lübeck

Am 26. Juni 2025 fand in den Media Docks in Lübeck das vierte bundesweite BENdA-Fokusgruppentreffen im Rahmen des Modellprogramms „Rat geben – Ja zur Ausbildung!“ statt. Die 16 Rat geben-Projekte kamen aus ganz Deutschland zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam Strategien für mehr Bildungsgerechtigkeit zu entwickeln. Dieses Mal lag der Fokus auf den Themen „Aktuelle Trends auf dem Ausbildungsmarkt” „Passungsprobleme” und „Jobs der Zukunft.”
Nach einer Begrüßung durch die Projektleitungen von BENdA und der BQL eröffneten fachliche Impulse die Veranstaltung:
Radostina Bratanova (BENdA) stellte zentrale Trends vor: Jugendliche mit Migrationsgeschichte beginnen weiterhin deutlich seltener und später eine duale Ausbildung – nur rund 35–39 % im Vergleich zu 54 % bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig wächst die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen, insbesondere in technischen und handwerklichen Berufen. Die wachsende Bedeutung sogenannter „Green Skills“ wurde hervorgehoben – Fähigkeiten, die im Kontext der ökologischen und digitalen Transformation zunehmend relevant werden. „Der Weg in die Berufe der Zukunft beginnt mit inklusiver Bildung und digitaler Teilhabe – beides muss für junge Menschen mit Migrationsgeschichte gezielt gefördert werden.“
Damla Türkel vom Projekt PLAN A+ betonte in ihrem Beitrag, dass sich die Arbeitswelt durch technologische und ökologische Veränderungen stark wandelt. Besonders in den Bereichen Pflege, Bildung, IT und Nachhaltigkeit entstehen neue Berufschancen. Zentrale Zukunftskompetenzen seien dabei analytisches Denken, digitale Fähigkeiten und interkulturelle Kommunikation. Ihr Appell: „Zukunftskompetenzen müssen gezielt gefördert werden – besonders bei Jugendlichen mit Migrationsgeschichte.“
Stefan Vieck, Teamleiter des Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Lübeck, gab in einem kurzen Online-Beitrag einen Einblick in die aktuelle Ausbildungsplatzsituation in der Region Lübeck.
Am Nachmittag wurden in themenspezifischen Barcamps der Fachbereiche Regionalkoordination, Wissensnetz und Öffentlichkeitsarbeit Best Practices ausgetauscht und gemeinsam neue Ansätze zur Förderung chancengerechter Ausbildungswege erarbeitet.
Die Veranstaltung wurde von Barbara Hilgert moderiert und bot den Teilnehmenden einen wertvollen Raum für Austausch, Reflexion und bundesweite Vernetzung.
Das nächste Fokusgruppentreffen wird am 30. September in digitaler Form stattfinden.