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Region: Region Ost

Mehrsprachige Workshop-Reihe informiert über Ausbildungswege für Jugendliche mit Migrationsgeschichte

Im Rahmen des Rat geben-Projekts „Deine Zukunft: Ausbildung in der Region Leipzig“ fand Ende April und Anfang Mai 2025 eine vierteilige, mehrsprachige Workshop-Reihe in Leipziger Gemeinschaftsunterkünften statt. Das Projekt, das Bezugspersonen von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte auf dem Weg in Ausbildung begleitet, koordiniert die Veranstaltungen gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Leipzig/Nordsachsen.

Unter dem Titel „Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche mit Migrationshintergrund – berufliche Perspektiven in der Region“ informierten die Workshops praxisnah Eltern, Angehörige und Betreuer*innen über das duale Ausbildungssystem, konkrete Berufsbilder, Sprachförderung und regionale Unterstützungssysteme.

Das Besondere: Die Workshops fanden mehrsprachig, niedrigschwellig und direkt vor Ort statt – in den Unterkünften Könneritzstraße, Wilhelminenstraße, Seehausener Straße und Neustädter Straße. Neben Informationen standen der persönliche Austausch, Raum für individuelle Fragen und direkte Kontakte zu lokalen Ausbildungsbetrieben und Beratungsstellen im Mittelpunkt.

Mit dieser Veranstaltungsreihe setzt das Projekt „Deine Zukunft“ ein starkes Zeichen für Zugangsgerechtigkeit, Empowerment und die konkrete Unterstützung junger Menschen mit Migrationsgeschichte in Leipzig.

Zu weiterer Information: https://www.facebook.com/zawleipzig

„Ich liebe es, Menschen zu unterstützen – genau so, wie ich es mir immer gewünscht habe.“

Am 25. März 2025 besuchte unsere BENdA Kollegin Seongmoon Lily Shim das Rat geben-Projekt „RATORT RUHR – Mit Lieblingsmenschen Jugendliche mit Migrationshintergrund für die berufliche Ausbildung gewinnen“ in Gelsenkirchen. Ziel des Besuchs war es, eine engagierte Bezugsperson kennenzulernen.

Frau Birhat Ramadan von der Grone Bildungszentren NRW gGmbH, der projekttragenden Organisation des Rat geben-Projekts, stellte Frau Melahat Tonyali als Interviewpartnerin vor. Seit dem letzten Jahr steht Frau Ramadan in engem Austausch mit Frau Tonyali und unterstützt sie mit wichtigen Informationen zum Übergang Schule-Beruf sowie zu dualen Ausbildungsprogrammen.

Ein starkes Engagement für die Gemeinschaft

Frau Tonyali ist seit fast 16 Jahren aktiv im Verein Eltern für Eltern e.V. engagiert. Als selbst Migrantin und Mutter ist es ihr wichtig, eine starke Gemeinschaft zu schaffen, in der Menschen mit Migrationshintergrund Informationen über das deutsche Schulsystem, den Arbeitsmarkt und bürokratische Abläufe austauschen können. Eltern für Eltern e.V. ist der erste Verein in Gelsenkirchen, der von migrantischen Frauen gegründet wurde – und Frau Tonyali war von Anfang an dabei.

Ihre Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Unterstützung von Eltern mit Migrationshintergrund, vor allem Mütter. Neben der Vermittlung von Wissen über das deutsche Schulsystem, den Arbeitsmarkt und Integrationskurse stärkt sie die Teilnehmenden durch Sprach- Cafés, Empowerment-Workshops und gemeinschaftliche Treffen/Networking.

Herausforderungen und die Kraft der Unterstützung

Viele Eltern mit Migrationshintergrund haben anfangs Sprachbarrieren, und die Anerkennung ihrer Abschlüsse oder Diplome kann lange dauern. In dieser Zeit können sie oft nicht in ihrem erlernten Beruf arbeiten, was finanzielle Herausforderungen mit sich bringt. Hinzu kommt, dass es in Gelsenkirchen schwierig ist, Schulplätze für Geschwisterkinder an derselben Schule zu bekommen. Daher benötigen viele Eltern Unterstützung und Begleitung, etwa beim Bringen und Abholen ihrer Kinder oder bei der Teilnahme am Schulleben, sei es bei Elternabenden oder Schulveranstaltungen.

Trotz dieser Herausforderungen ist Frau Tonyali mit Leidenschaft dabei: „Ich liebe es, Menschen zu unterstützen – genau so, wie ich es mir immer gewünscht habe.

Mit ihrem unermüdlichen Einsatz ist sie eine wertvolle Bezugsperson für viele Eltern und ein inspirierendes Vorbild für die gesamte Gemeinschaft.

„Deine Zukunft: Ausbildung in der Region Leipzig” auf der HANDWERK Live


Unter dem Motto „Ausbildung sichert Zukunft” war das gemeinsame Rat geben-Projekt „Deine Zukunft: Ausbildung in der Region Leipzig” der ZAW Leipzig und der Handwerkskammer zu Leipzig auf der Handwerksmesse HANDWERK Live vom 31. Januar bis 8. Februar 2026 vertreten und stellte sich und seine Angebote den Messebesucher*innen vor.

Das Projekt informiert und unterstützt alle, die die Berufswahl von Jugendlichen mit migrantischen Wurzeln begleiten. Es richtet sich vor allem an Eltern, Angehörige, Lehrer*innen und Betreuer*innen.

Das Projekt bietet (Erst-)Beratung bei Fragen rund um die duale Ausbildung sowie Unterstützungsangebote vor und während der Ausbildung, modulare muttersprachliche/niedrigschwellige Schulungen und Workshops in Oberschulen/ Berufsschulen (Zielgruppe: Eltern) und Vereinen (Zielgruppe: Multiplikatoren), Informationsveranstaltungen in den eigenen Ausbildungsräumen und Werkstätten zum Thema Übergang Schule – Berufsausbildung sowie Infostände bei Messen, Fachtagen und weiteren BO-Veranstaltungen in der Region.

Das Beratungsangebot steht in fünf Sprachen zur Verfügung: Deutsch, Arabisch, Englisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch.

Termine können ganz einfach über die Webseite der ZAW Leipzig vereinbart werden. Zudem gibt es jeden Dienstag eine offene Sprechstunde von 9:00 bis 12:00 Uhr.

Türkische Delegation besucht Berliner Rat geben-Projekte

Eine Delegation des türkischen Arbeitsministeriums besuchte am 2. Dezember 2024 die zwei Projekte “Zielbewusst für die Ausbildung” und “# Rat zur Ausbildung” des ESF Plus-Programms „Rat geben – Ja zur Ausbildung!“ im Global Village in Berlin Neukölln. Menschen mit türkischer Migrationsgeschichte stellen eine wichtige Zielgruppe des Programms dar. Der Besuch fand im Rahmen einer interministeriellen deutsch-türkischen Arbeitsgruppe statt.

Die Projektmitarbeitenden berichteten der türkischen Delegation, unter der Leitung von Samet Güneş, dem Generaldirektor der türkischen Arbeitsagentur IŞKUR, aus ihrem Beratungsalltag und von der Zusammenarbeit mit den Rat gebenden Bezugspersonen.

Eine davon ist Gizem Avcı. Sie hat als Ratgebende an verschiedenen Schulungen bei moveGLOBAL teilgenommen und unterstützt ehrenamtlich bei MORUS 14 e.V. Jugendliche in Berlin-Neukölln beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung. Bei dem Besuch berichtete sie der türkischen Delegation von ihren Erfahrungen mit dem Projekt und den Jugendlichen:

„Die Teilnahme hat mir in zwei Bereichen sehr geholfen. Es gibt einen hilfreichen Erfahrungsaustausch, wie Jugendliche beim Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung unterstützt werden können. Und es entstehen vielfältige Netzwerke, auf die wir zurückgreifen können und die gerade für unsere ehrenamtliche Arbeit sehr wichtig sind.“

Dr. Alpbek von der Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland nahm auch an dem Austausch teil und unterstrich die Bedeutung des Programms: „Das Bildungssystem und die Möglichkeiten nach der Schule sind nicht immer einfach durchzublicken, damit tun sich auch andere Eltern schwer. Das Projekt ist vor diesem Hintergrund umso wertvoller.“

Die türkische Delegation lobte den Ansatz des Programms und tauschte sich zur besonderen Rolle von Bezugspersonen junger Menschen mit Migrationsgeschichte aus. Um die Jugendlichen bestmöglich für ihre berufliche Zukunft zu unterstützen ist es wichtig, auch ihre Bezugspersonen zu schulen und sie über das Ausbildungssystem und die vielen Möglichkeiten einer Berufsausbildung in Deutschland zu informieren.

Das ESF Plus-Programm „Rat geben – Ja zur Ausbildung!“ soll dabei helfen, Barrieren beim Zugang zur Berufsausbildung von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte zu überwinden. Dafür geht das Programm neue Wege und kooperiert mit Eltern, Lehrenden oder Sporttrainer*innen. Es spricht damit gezielt diejenigen Personen an, die eine wichtige Rolle beim Übergang von der Schule in den Beruf einnehmen. Die Europäische Union fördert zusammen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) das Programm „Rat geben – Ja zur Ausbildung“ in Deutschland.

2. Fokusgruppentreffen „Rat geben – Ja zur Ausbildung!”

Am 12. September 2024 trafen sich die 16 Projekte des ESF-Plus-Modellprogramms „Rat geben – Ja zur Ausbildung!” im COMCENTER Brühl in Erfurt wieder, um sich fachlich zum Thema „Akquise” auszutauschen und Gute Beispiele für die weitere Projektarbeit zu sammeln.

Die Veranstaltung startetet mit einer kurzen Begrüßung durch Cemalettin Özer, Projektleitung BENdA und Stellvertretender Vorsitzender BV NeMO e.V., und einem kurzen Überblick zu den aktuellen Zahlen, Daten und Fakten der bundesweiten Projektumsetzungen des Modellprogramms. Anschließend begrüßte Annette Morhard, Geschäftsführerin des Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft (BWTW), die Teilnehmenden und gab eine kurze Einführung zur wirtschaftlichen Lage des Bundeslands Thüringen sowie zum Tätigkeitsfeld von BWTW. Danach hielt Daniel Stassny, Beauftragter der Landeshauptstadt Erfurt für Integration und Migration, einen spannenden Impulsvortrag zur zielgruppenorientierten Ansprache von Bezugspersonen und skizzierte, welche Wege die thüringische Landhauptstadt Erfurt nutzt um eingewanderte junge Menschen bzw. junge Nachkommen Eingewanderter zu erreichen und für die Ausbildung zu gewinnen.

Bevor es in die Mittagspause ging, stellte Ariane Feist von der Kommunikationsagentur FLMH – Labor für Politik und Kommunikation den Teilnehmenden die digitale Agora vor, eine interne Online-Plattform, welche für die digitale Zusammerarbeit und Vernetzung der 16 Rat geben-Projekte entwickelt wurde. In dieser finden die projekttragende Organsiationen künftig verschiedene Informations- und Unterstützungsmaterialien für die Projektarbeit wie Handreichungen, Leitfäden und Vorlagen, eine Pinnwand für den internen Austausch sowie die Profildaten der verschiedenen Projektmitarbeitenden von Rat geben.

Die Mittagspause nutzten die Teilnehmenden vor allem für den persönlichen Austausch und die Vernetzung mit den anderen Rat geben-Projekten.

Gestärkt ging es dann in verschiedene Workshops: Workshop 1 beleuchtete die „Rolle von Migrant*innenorganisationen in der Projektakquise”, Workshop 2 thematisierte die „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit als wichtiges Unterstützungstool” und in Workshop 3 wurden die „Besonderheiten bei der Ansprache von speziellen Zielgrupppen” diskutiert. In allen Gruppen wurden hilfreiche Good Practice-Beispiele vorgestellt. Auf diesen aufbauend tauschten sich die Teilnehmenden intensiv über ihre eigenen Erfolge als auch Herausforderungen bei der Ansprache der verschiedenen Bezugsgruppen von eingewaderten jungen Menschen bzw. jungen Nachkommen Eingewanderter wie Eltern und Verwandte, Sozialarbeiter*innen oder auch Sportvereine aus und sammelten weitere Gute Beispiele.

Insgesamt waren die Teilnehmenden sehr zufrieden und konnten einige hilfreiche Ideen für ihre weitere Projektarbeit mitnehmen. Eine Teilnehmerin sagte: „Ich habe viele Anregungen für meine Projektarbeit bekommen.” und ein Teilnehmer ergänzte: „Es war eine gute Mischung aus Input und Interaktion.”

Wir vom Team BENdA, danken allen Teilnehmenden für diese inspirierende Veranstaltung und freuen uns schon auf das nächste Treffen.

Viele Grüße

Team BENdA

Check-Up Kompetenzagentur gemeinnützige GmbH

Die Check Up Kompetenzagentur gGmbH ist als langjähriger anerkannter Träger der freien Jugendhilfe in der Beratung junger Menschen am Übergang Schule – Beruf tätig. In zwei regionalen Standorten der Jugendberufsagentur Berlin setzt Check-Up Coaching nach § 13.1 SGB VIII und die Erstberatung zu den kommunalen Eingliederungsleistungen nach 16a SGB II für Ratsuchende von 15- 27 Jahre um. Der Beschäftigungsträger BBZ Berlin gGmbH als Teilvorhabenpartner im Projekt „# Rat zur Ausbildung“ ist seit vielen Jahren in der Verbundausbildung und der Nachqualifizierung junger Menschen tätig.

Vorhabenträger: ZAW Zentrum für Aus- und Weiterbildung Leipzig GmbH

Die ZAW Zentrum für Aus- und Weiterbildung Leipzig GmbH ist seit 30 Jahren Ihr zuverlässiger Partner für die berufliche Bildung. Als Tochtergesellschaft der IHK zu Leipzig sind wir in der Berufsorientierung, Ausbildung, Aufstiegsqualifizierung und Weiterbildung für die Unternehmen der Region und ihre Fachkräfte tätig.  

Teilvorhabenpartner: Handwerkskammer zu Leipzig

Die Handwerkskammer zu Leipzig vertritt die wirtschaftspolitischen Gesamtinteressen ihrer circa 12.000 Mitgliedsunternehmen und ist seit über 120 Jahre die Anlaufstelle für alle unternehmerischen Anliegen des Handwerks. Zusammen mit Innungen und Kreishandwerkerschaften erbringt sie, als Selbstverwaltungseinrichtung der Wirtschaft, zudem freiwillige Dienstleistungen und erfüllt öffentliche Pflichtaufgaben. Hierzu zählen z.B. die Regelung der Berufsausbildung oder die Führung der Handwerksrolle.

Bau Bildung Sachsen-Anhalt e.V. – ÜAZ Magdeburg

Der Bau Bildung Sachsen-Anhalt e. V. bietet vorrangig im Bereich der überbetrieblichen Ausbildung in 20 Bauberufen sowie die Ausbildung im Rahmen eines Dualen bzw. Kooperativen Studiums an.

Gemeinsam sind wir mir anderen Trägern der Region in Nachwuchsgewinnung und Berufsorientierung tätig und möchten in einer ganzheitlichen Arbeit das Projekt „Ausbildung – unsere Baustelle“ hier mit einfließen lassen, um Menschen die gleichen Chancen beim Berufseinstieg zu ermöglichen.

moveGLOBAL e.V.

Das „move“ in unserem Namen steht für „Migrant*innen Orientieren Vernetzen Empowerment.“ Damals wie heute geht es uns als Dachverband darum, für Berliner Migrant*innen-Organisationen, öffentliche Räume zu schaffen, in denen ihre Anliegen gehört werden. Um dies zu erreichen, ist für uns deshalb eine antikoloniale, rassismuskritische und diversitätsorientierte Haltung bei der Umsetzung unserer Projekte und im Umgang mit unseren Mitgliedern essenziell. 

Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V.

Als bedeutender, von den Verbänden der Wirtschaft getragener, Bildungsdienstleister in Thüringen bekennen wir uns zur Mitverantwortung für die Fortentwicklung unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Wir fördern individuelle Bildungs- und Berufsbiographien und leisten einen Beitrag zur Zukunftssicherung der Unternehmen.